Donnerstag, 31. Oktober 2013

Rankhilfen






Gestern war ich mit meiner Enkelin Mara in Kamp-Lintfort am Kloster Kamp. Die junge Dame ist gerade 18 Jahre alt geworden und wir beide wollten diese Tatsache nachträglich miteinander ein wenig feierlich begehen. Als erstes stand ein Besuch in einem chinesischen Restaurant auf dem Plan. Chinesisch geht für mich immer und Mara war auch einverstanden. Es hat uns beiden gut geschmeckt. Essen macht müde, was liegt da näher, als im Anschluss daran ein wenig an die frische Luft zu gehen. So gut zu Fuß bin ich nicht, aber so ein bisschen was darf schon sein, besonders wenn es auch was zu gucken gibt. 


Ich schaue immer wieder gerne mal nach, wie es denn am Kloster Kamp'er Terrassengarten so aussieht. Ich kenne ihn seit Jahrzehnten und er wird mir nicht über. Er bietet immer wieder ein anderes Bild, jeder Mensch hat andere Vorlieben und sieht alles mit seinen Augen aus einem besonderen Blickwinkel. Gestern fiel mir etwas  ins Auge und meine Gedanken dazu will ich kurz schildern.




Vor vielen Jahren habe ich mit angesehen, wie das Gerüst für diesen "Laubengang" aufgebaut wurde. Heute ist er wunderbar bewachsen und das Laub der Kletterpflanze spendet im Sommer willkommenen Schatten. So ein Gerüst als Rankhilfe ist schon nötig, sonst könnte die Natur nicht in solch eine vom Menschen gewollte Form gebracht werden. Hier ist das wunderbar gelungen, finde ich.


Eine Rankhilfe, dieses Wort gefällt mir. Wer braucht sie nicht, eine Rankhilfe. Nicht nur die Pflanzen, auch und gerade die Menschen können einen Halt brauchen, egal von wem und durch was er kommt. Mit dieser Hilfe kommt man nach oben, ans Licht. Nichts kann einen entwurzeln, denn man hat ja den nötigen Halt und die Kraft immer wieder neu zu "grünen und zu blühen".


Dienstag, 29. Oktober 2013

Wer weiß, wohin der Weg mich führt ...

... dass habe ich mich schon häufig in meinem Leben gefragt. Mir gefallen  Wege in der Natur und das in allen Variationen. Je verschlungener sie sind, je lieber habe ich es. Ganz gerade Wege sind eher selten.


Ein Weg führt zu einem Ziel, das auf jeden Fall. Aber nur dann, wenn man ihn bis zum Ende durch geht. Das ist gar nicht so einfach. Es gibt ja Abzweige, ich bin nicht immer sicher, welche Richtung soll ich nehmen, rechts oder links herum.




Ich kann nur erahnen, was mich am Ende des Weges erwartet. Das kann ich gar nicht so gut leiden, ich will eigentlich immer genau wissen, wohin es geht und wo ich dran bin. Da stoße ich an meine Grenzen. Auch wenn es mir nicht gefällt, ich muss mich überraschen lassen. 


Es kann ja auch sein, dass ein Weg einfach endet und es nicht mehr weiter geht, was dann? Stehenbleiben? Nein, ich bleibe nicht stehen, ich drehe mich um, gehe ein Stück zurück und wechsele die Richtung.



Montag, 28. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 6

Prickingshof, ade. Langsam schlenderten wir zurück zum Parkplatz, der sich doch noch ganz gut gefüllt hatte. Bevor wir uns dann endgültig auf den Heimweg machten, stellten wir unsere Autositze in Bequemlage. Vor der Fahrt noch ein bisschen abspannen, das musste sein. Ein paar Minütchen die Augen zu, das erfrischte uns beide und es konnte dann los gehen. Es war ruhig auf den Straßen und wir kamen zügig voran. Es war einfach der umgekehrte Weg vom Morgen. Nach einer Stunde Fahrzeit kam schon der Xantener Dom in Sicht.



Jetzt kam die Frage:Sollen wir schon auf direktem Weg nach Hause fahren?Es war doch erst so gegen 17 Uhr und keiner erwartete uns dort, vogelfrei - sprich unabhängig, sind wir ja. Also warum nicht an unserem schönen Xantener "Hafen" einen Stopp einlegen. Gleich am Wasser liegt das "Plaza Del Mar", viele Sonnenanbeter genossen dort auf der Terrasse die warme Sonne.


Wir wollten uns gar nicht mit dazu setzen, es gibt gemütliche Bänke, von denen aus man eine schöne Aussicht auf den See hat. Außerdem sind wir immer sparsam und nehmen unseren Kaffee in der Thermoskanne mit. Der war immer noch heiß genug vom Frühstück und zusammen mit den leckeren Keksen ergab das noch einmal eine schöne Jause. Ganz locker ist man doch, für zwei Tässchen Kaffee und Kuchen dazu,mal eben so wenigstens 10 € los.Schön, wer sich das so leisten kann, aber wie man sieht, geht auch anders. Dafür hatten wir uns aber das Mittagessen im Restaurant gegönnt. Man muss ja nicht alles haben. Ach was war das schön, dieser Blick auf den See, wunderbar und das nur 5 km von unserem zu Hause entfernt.



Nach einer halben Stunde reichte es dann aber und wir wollten wieder zurück ins traute Heim. Man sagt ja, zu Hause ist es doch am schönsten. Immer wieder gerne fahren wir in den Wald hinein in dem unser Domizil liegt. Ein sehr schöner Tag ging zu Ende. Von einem Tagesausflug habe ich nun fast eine Woche lang berichtet :-) und mich so noch viele Tage im nachhinein über den gelungenen Kurzurlaub gefreut. 


Sonntag, 27. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 5

Mein Mann und ich sind ein eingespieltes Team und egal was wir gemeinsam unternehmen, das tun wir natürlich immer mit Rücksicht auf den anderen. Wir wissen voneinander, dass wir nicht ganz so topfit sind  und dem entsprechend werden eben immer wieder Pausen eingelegt. Es wird auch mal etwas entgegen der Planung einfach ausfallen lassen, wir sind ja ungebunden, vogelfrei eben, ganz nach der alten Bedeutung dieses Wortes. Die Pause am Halterner See tat gut, nach einem halben Stündchen zog es uns aber mit Macht in Richtung Prickingshof. Essenszeit.



Als wir auf den großen Parkplatz fuhren, dachte ich erst, oh, oh, was ist denn nun los, ausgerechnet heute ist hier geschlossen? Es sind doch Herbstferien. Gähnende Leere! Es war schon kurz vor 13 Uhr und da sollte doch Andrang herrschen. Wir fuhren erst einmal bis ganz vor den Eingangsbereich und da tummelte sich dann doch schon ein bisschen was. Ja, das waren noch Zeiten, als es hier kein Durchkommen gab. Da kamen die Busse der Kaffee-Fahrten scharenweise. Es hatte sich optisch und auch sonst nichts verändert, wie mir schien. Der Charme der 70 er Jahre weht noch überall, so kannten wir es von früheren Besuchen. Du liebe Güte, unsere letzte Stippvisite wird schon 20 Jahre her sein. Kinners, wie die Zeit vergeht.





Da nun entgegen unserer Erwartung gar kein solcher Andrang herrschte, stand unser Mittagessen schnell vor uns auf dem Tisch. Hier gibt es eine Auswahl an deftiger Hausmannskost, volle Teller und dazu kühle Getränke. Wir haben ganz klassisch eine Schnitzelvariante mit Bratkartoffeln und grünem Salat und ein Gulasch-Gericht mit Nudeln gewählt und uns dann ausgetauscht. Es schmeckte gut, es gab nichts zu meckern. Das kühle Malzbier dazu zischte. Die Portionen waren so, dass ich gerne das Angebot annahm, die Reste in extra bereit liegendem Fett-Papier einzupacken. Das Abendbrot war also auch schon gesichert. Draußen vor dem Bauerngarten konnten wir dann noch das herrliche Wetter genießen. Wir schwelgten in Erinnerungen: Weißt Du noch, als wir damals mit den Kindern hier waren..., lang, lang ist es her. Satt und guter Laune machten wir uns dann so langsam auf den Heimweg.

Fortsetzung folgt  

Übrigens: Jubiläum, das ist meine 250. Blog-Geschichte :-) 

Samstag, 26. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 4

Von Wesel aus sind es wohl noch so um die 45 km bis Haltern und wir fuhren über die Bundestraße 58. Sie schlängelt sich überwiegend übers platte, grüne Land und durchquert nur kleinere Ortschaften. Keine so besonders reizvolle Tour, aber auch nicht stressig zu fahren, beschaulich eben. Nach einer Stunde Fahrtzeit sahen wir den Halterner See durch die Bäume schimmern und wir suchten uns einen Parkplatz, um ans Wasser zu kommen. 


Den Parkplatz fanden wir schnell, aber ans Wasser kamen wir nicht. Es war alles eingezäunt, man konnte nicht ans Ufer gelangen. Ab ins Auto und ein Stück weitergefahren. Am Hotel Seehof direkt am See hatten wir dann Glück. Wir parkten gleich gegenüber an einer kleinen Uferpromenade mit mehreren Bänken. Eine davon war gleich für uns reserviert. Der Ausblick war nicht so schön wie auf den Auesee in Wesel, aber wir wollten ja mal was von der Welt sehen. Hier herrschte auch reger Betrieb, das schöne Wetter hatte viele Menschen hierher gelockt, so wie uns ja auch. 


Den ganzen Morgen schon in der Sonne, die gute Luft geatmet, das machte uns doch hungrig. Mein Mann und ich waren beide schon als Kinder, unabhängig voneinander, jeweils mit den Eltern, auf dem Prickingshof in Haltern-Sythen bei Bauer Ewald. Das war und ist ein ganz beliebtes Ausflugsziel, von weit her kamen und kommen die Menschen, um dort dann auch lecker und üppig zu essen. 



Das war es, was sich unsere Eltern mal leisten konnten: einen Tagesausflug. Der Prickingshof lässt hinter die Kulissen der Landwirtschaft sehen und zeigt auch all seine Tiere. Wir waren als Kinder beeindruckt davon und später waren es dann unsere Söhne genauso. Wo sieht man schon einen Riesen-Zuchtbullen, so schöne Pferde, so dicke Schweine, so wuschelige Küken. Es gibt dort auch einen Rhododendron-Park, in voller Blüte ist er sehr farbenfroh und schön anzusehen. Dann kann man leckere Wurstwaren, Fleisch und Backwaren, Obst und Gemüse einkaufen. Das haben wir im Laufe der Jahrzehnte auch gerne immer wieder mal getan. Mit unserer Tradition dort lecker essen zu gehen sollte nicht gebrochen werden, also dann, auf auf an die Fleischtöpfe. 
Fortsetzung folgt

Freitag, 25. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 3

Unsere Frühstückspause am Rhein war, mit all dem was wir zu sehen bekommen haben, ganz wunderbar. Da wir nun gerade mal ganz in der Nähe waren, wollten wir auch noch dem Auesee in Wesel, ganz in der Nähe des Rheines, einen Besuch abstatten. Hier einmal ein Link dazu:

https://www.wesel.de/C125747B004BF250/html/6AF1DBEA95DF2CC9C12574800032C525



Vor vielen, vielen Jahren hat uns ein befreundetes Ehepaar immer wieder eingeladen doch einmal mit zum Auesee zu fahren , um dort bei Badewetter einen schönen Tag miteinander zu verbringen. Es hat nie geklappt. Wie ich schon schrieb, mein Mann war Bergmann und da konnte man kaum im voraus planen. Seine Schichten wechselten ständig und Verabredungen treffen war fast unmöglich. Jetzt konnten wir sehen, was unsere Freunde immer wieder begeisterte.  




Eine traumhafte Idylle und absolut ruhig gelegen. Da kann man die Seele baumeln lassen und das werden wir in Zukunft bestimmt öfter einmal tun. Denn es ist für uns nah gelegen und Wasser, das haben wir immer wieder gerne vor Augen. Da wir ja gerade erst gefrühstückt hatten und wir noch weiter wollten, blieb es diesmal nur bei einer kurzen Stippvisite. Auf ein baldiges Wiedersehen, schöner Auesee. Nun aber los, ab nach Haltern. Fortsetzung folgt



Donnerstag, 24. Oktober 2013

Frei wie ein Vogel Teil 2




Unsere erste Anlaufstelle für unseren Tagesausflug war der Rhein in Wesel. Über den Rhein als Lebensader und Schifffahrtsweg für Güter kann man zur Genüge googeln. Wen es also interessiert, das Internet steht Dir da zur Verfügung. Ich bringe in meinen Berichten meine ganz persönliche Komponente zum Ausdruck.  Diese Hinweistafeln finde ich ganz zweckmäßig, da hat man mal in Kurzform eine Info über den Rhein als kostengünstige Güterschiene. Wie oft haben wir in der Vergangenheit am Rhein gestanden und über die Kohle auf den Schiffen geschimpft, die vielleicht teuer aus Südafrika kam. Nur zur Erinnerung: mein Mann hat als Bergmann unter Tage unser Familieneinkommen gesichert und ich bin seine solidarische Ehefrau.


Von der Quelle bis zur Mündung wird der Rhein kilometriert und wir haben an Kilometer 815 in Wesel wunderbar gefrühstückt. Die vorüberziehenden Schiffe nahmen unsere Fernweh - Gedanken mit sich mit. So ganz in die Ferne gingen meine Gedanken aber gar nicht. Ich dachte nur, ach, jetzt so auf einem Schiff mit schippern bis zur Mündung des Rheines ins Meer, das wäre doch auch etwas. Hier vor Ort könnte man aber wenigstens eine kleine Schiffstour machen. Am Ufer liegt die River-Lady und wartet auf Fahrgäste. Schauen wir mal, das wäre doch auch etwas, was Spaß macht.


An der Uferpromenade, wo wir auf einer Bank unser Frühstück einnahmen, ist allerhand los gewesen. Mir schien es, es wären nur schlanke, sportliche Menschen joggend unterwegs. Der ein oder andere Blick auf unsere Leckereien wurde aber geworfen und ich meine, wenn ich etwas angeboten hätte, hätte man dankbar zugegriffen. Nein, nein, das ging nun aber nicht. Denn ich wusste ja nicht, was mich noch erwartet und wir wollten bei Kräften bleiben. Obwohl, wenn einer so ganz hungrig geguckt hätte ... Fortsetzung folgt  
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